Cavolo Nero: Robust durchs Januarloch

Cavolo Nero: Robust durchs Januarloch

CavoloNero

Kein Januar ohne Januarloch. Nach den Festtagen ist vielerorts kein Geld mehr vorhanden, um dick aufzutragen. Dann kochen wir eben mit kleinem Budget. Aber deswegen sicher nicht weniger gut.

Das Piatto forte dieser Ausgabe ist eine Bruschetta con Cavolo Nero. Bruschetta nennt man frisch geröstetes Weissbrot, welches vor allem als Unterlage von klein gewürfelten, frischen Tomaten Berühmtheit erlangte. Allerdings haben Tomaten im Januar nicht ihre Saison. Der Cavolo Nero – also der Schwarzkohl – allerdings schon. Er stammt von einer Wildvarietät ab, die an Mittelmeerstränden vorkommt und ist ein richtig robustes Gewächs, welches Temperaturen bis minus 15 Grad Celsius überlebt. Tatsächlich wird er erst geerntet, nachdem er mindestens einmal Frost erlebt hat. Temperaturen unter Null erhöhen seinen Zuckergehalt und die Zellstrukturen werden gelockert: das macht die Blätter zarter und genussvoller.

Aber auch der Schwarzkohl ist und bleibt ein Kohl, welcher durch seinen hohen Anteil an Ballaststoffen zu Blähungen führen kann. Um dem vorzubeugen, bereiten wir den Kohl mit vielen frischen Gewürzen zu: die gerüsteten und gewaschenen Blätter des Cavolo Nero mit einem scharfen Gemüsemesser zu feinen Streifen schneiden und in bestem Olivenöl auf ganz kleinem Feuer für rund 30 Minuten garen. Wenn die Kohlstreifen weich, zart und leicht karamellisiert sind, eine fein gehackte Knoblauchzehe und alle gehackten Gewürze dazu geben, auf die Sie Lust haben: flache Petersilie, Pfefferminze, Basilikum, Zwiebelgrün. Brennnessel und Peperoncino verleihen ihm zusätzlich Charakter. Alles in der Pfanne gut vermischen und nochmals ein paar Minuten anziehen lassen.

In der Zwischenzeit dicke Scheiben eines italienischen Weissbrots schneiden. Da es dieses Brot in unseren Breitengraden nicht an jeder Ecke gibt, können Sie auch herkömmliche Weiss- oder Halbweissbrot verwenden. Sofern Sie ein Cheminee haben, rösten Sie die Brotscheiben über dem offenen Feuer. Ansonsten im Toaster. Die jetzt knusprigen Brotscheiben noch warm mit einer Knoblauchzehe abreiben, mit Fleur de Sel würzen und den lauwarmen Cavolo Nero darauf verteilen.

Wem das als Mahl trotz Januarloch arg karg vorkommt, kann dazu gerne eine gute Flasche Chianti öffnen und noch ein paar Scheiben Salami und Käse dazu servieren.