Italienischer Spargel: Brokkoli mit Orecchiette

Italienischer Spargel: Brokkoli mit Orecchiette

Wer es nicht erwarten kann, bis die ersten Spargeln zu haben sind, dem kann geholfen werden: Mit dem italienischen Spargel, hierzulande unter dem Namen Brokkoli bekannt.

Die genaue Herkunft und Ausbreitung von Gemüse zu eruieren, ist immer ein Wagnis. Man muss sich dabei auf historische Quellen und Texte stützen. In den allermeisten Fällen wird für Gemüse, das heute bei uns beliebt ist, der asiatische Raum als Ursprung bezeichnet. Es ist allerdings gut möglich, dass der Brokkoli eine Ausnahme bildet. Erste zuverlässige Quellen über den Anbau und Konsum von Brokkoli finden wir bei den alten Römern. Drusus, der Sohn des römischen Kaisers Tiberius, soll ihn so geliebt haben, dass er sich nur noch von Brokkoli ernährte. Wahrscheinlich haben die Etrusker, welche als begabte Gärtner bekannt waren, den Brokkoli aus einer ursprünglicheren Kohlart gezüchtet.  

«Die Stiele lassen sich wie Spargel zubereiten und die Köpfe wie Blumenkohl» war die Rezeptanweisung, als dieses Kreuzblütengewächs den Weg zu uns fand. Entsprechend nannte man das Gemüse bei uns zu Beginn auch «Spargelkohl». Richtig durchgesetzt hat es sich trotz des Namens nie. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckte man seine Qualitäten neu – vor allem als Vitaminlieferant.

Brokkoli macht besonders Freude, wenn er nicht nur als aus dem Wasser gezogene Beilage kommt. Langes kochen im Wasser tut ihm ohnehin nicht gut: Er verliert dabei alle Vitamine und Spurenelemente. Am besten kocht man zuerst ein paar Minuten die Stengel im Salzwasser und gibt dann noch für maximal fünf Minuten die Röschen hinzu. Gut abgetropft kommt alles in eine Bratpfanne mit etwas Olivenöl, in welchem der Brokkoli geschwenkt wird.

So richtig italienisch wird der Brokkoli, wenn in der Bratpfanne vorher noch sechs bis acht Sardellenfilets und ein bis zwei fein gehackte Knoblauchzehen angezogen werden. Und ein veritables Piatto forte bekommt, wer jetzt alles mit al dente gekochten Orecchiette vermischt und Pecorino frisch darüber reibt. Besser können es auch die alten Römer nicht gehabt haben.