Bärlauch: Gestärkt in den Frühling

Bärlauch: Gestärkt in den Frühling

Baerlauchpesto

Der Bärlauch ist ein Bote des Frühlings. Vermutlich heisst er so, weil die Bären sich nach dem Winterschlaf damit vollgefressen haben sollen, um wieder zu Kräften zu kommen.

Was dem Bären gut tut, kann dem Menschen nicht schaden. Tatsächlich hatte der Bärlauch im Mittelalter als Medizinpflanze den Ruf, ganz grundsätzlich Unheil vom Menschen abzuwenden. Ob das an seinem hohen Anteil an Alliin – einer schwefelhaltigen Aminosäure, wie sie auch im Knoblauch vorkommt – liegt, ist nicht bekannt. Aber immerhin diente in früheren Zeiten auch der Knoblauch der Abwehr unterschiedlichster unliebsamer Besucher. Heute weiss man um die antibakterielle Wirkung des Bärlauchs. Noch viel bekannter ist er allerdings für seinen prägnanten Geschmack, welcher ihn zu einer vielseitig einsetzbaren Gemüse- und Gewürzpflanze in der Küche macht.

Auch die Lebensmittelbranche ist mit ihrer Suche nach neuen Geschmackserlebnissen und dem Trend zur Ursprünglichkeit folgend auf den Bärlauch gekommen. Von Brot und Weichkäse über die Bratwurst bis hin zur Suppe: Kaum ein Lebensmittel ist davor gefeit, mit Bärlauch parfümiert zu werden. Dabei eignet sich Bärlauch vor allem für die rohe Zubereitung, da sich bei Hitzeeinwirkung die schwefelhaltigen Stoffe verändern und den typischen Geschmack verlieren.

Eine ideale Verwendung findet der Bärlauch also als Gewürz in kalten Saucen. So lässt sich zum Beispiel eine frisch gemachte Mayonnaise mit etwas fein geschnittenen Bärlauchblättern zu einer aromatischen Begleitung von Spargeln oder einem weissen, festen Fisch wie Kabeljaufilet variieren.

Ein wirklich aromatischer Höhepunkt ist jedoch ein Bärlauchpesto: 100 Gramm frisch geerntete Bärlauchblätter mit 80 Gramm leicht angerösteten Pinienkernen und 60 Gramm fein geriebenem reifem Parmesan im Mörser fein zerreiben. Mit etwas Salz und Pfeffer würzen, mit zwei Teelöffel Zitronensaft abschmecken und einem Deziliter bestem Olivenöl auffüllen.

Das passt nicht nur perfekt zu Pasta, sondern gibt als Begleitung auch Fleisch oder Weichkäse eine frühlingshafte Note.