Zuverlässig begleiten uns Zucchetti den ganzen Sommer und sind jetzt in Hülle und Fülle verfügbar.
In immer neuen Gewändern von dunkelgrün bis hellgrün, über gelb bis gestreift leuchten uns Zucchetti am Gemüsestand an, doch wie das mit jungem Gemüse so ist, gibt sich die Zucchetti wild, ist aber sonst ziemlich unschuldig mild im Geschmack – was den «kleinen Kürbis» übrigens in Babybrei sehr beliebt macht. Das klingt wenig aufregend, doch ist dieses im botanischen Sinne unreif geerntete Gemüse extrem vielseitig und wie alle Junggebliebenen für jeden Spass zu haben.
Im frühen Sommer spielen Zucchetti ihre wasserreiche Seite aus – roh geraspelt im Salat oder, ganz hip, in Spiralen geschnitten als Spaghettersatz. In einem klassischen Ratatouille paart sich die Zucchetti mit all den anderen Gemüsen des Südens und lässt die Vorfreude auf die Ferien wachsen.
Explodiert die Zucchettiernte im eigenen Garten, kann das spätsommerliche Gefühl in den Winter konserviert werden, indem man fein-gehobelte Zucchettischeiben mit Olivenöl, Knoblauch, Basilikum und Aceto bianco aufkocht und in Gläser einlegt. Ein Cake mit geraspelter Zucchetti wird wunderbar feucht und spart dazu noch Butter, also auch Kalorien.
Steht die Sonne tief und werden die Abende kälter, lassen sich Zucchetti mit herzhafteren Aromen kombinieren, z.B. in einer Suppe, gekocht mit ein paar Kartoffeln in Bouillon und mit etwas Rahm püriert, serviert mit ausgelassenem Bratspeck. Selbstgebackenem Brot gibt Zucchetti eine weich-saftige Konsistenz, und genossen mit Fetawürfeln und Tomatensalat wird sie zum kleinen spätsommerlichen Nachtessen.
Hat der Gaumen Fernweh, bieten sich Zucchettipuffer an. Dazu ca. 500g Zucchetti raspeln, mit einem Teelöffel Salz mischen und 15 Minuten stehen lassen. Dann in ein Sieb geben und alle Flüssigkeit ausdrücken. Gemischt mit drei feingehackten Frühlingszwiebeln sowie je einem halben Bund Dill und Petersilie, zwei Eiern und 50 g Mehl, entsteht der Pufferteig. Gewürzt wird mit einem Teelöffel scharfem Paprikapulver und gemahlenem Pfeffer. In Olivenöl esslöffelweise braten. Dazu einen Schafjoghurt servieren, der mit einem halben Bund Minze, einer Tomate und einer Knoblauchzehe, Salz, Pfeffer und einem Esslöffel Zitronensaft angemacht ist.
Eine kleine kulinarische Entdeckungsreise, die die sanfte Melancholie, dass ein wunderbarer Sommer zu Ende geht, zu verscheuchen vermag.